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Ein neuer Eindringling im Bodensee
Die Quagga-Muschel vermehrt sich seit wenigen Jahren massenhaft im Gewässer
Im Jahr 2016 wurden die ersten Quagga-Muscheln im Bodensee gesichtet und schon im folgenden Jahr kam es zu einer massenhaften Ausbreitung. Das liegt zum einen an der rasanten Fortpflanzungsrate des Tieres - selbst bei tiefen Temperaturen. Zum anderen ist die Muschel sehr flexibel was Untergrund und Wassertiefe betrifft. Vom Flachwasser bis in Tiefen von 180 Metern wurde sie nachgewiesen. Offensichtlich benötigt sie nicht einmal einen festen Untergrund als Lebensgrundlage, sondern kann selbst auf Sand Kolonien bilden.
Eingeschleppt wurde die Quagga-Muschel, die ausgewachsen 2 bis 3 cm groß wird, vom Schwarzen Meer. Sie gehört somit, wie die Biologen sagen, zu den Neozoen.
Welchen Einfluss dieser Eindringling auf das Ökosystem Bodensee hat und haben wird, untersucht nun das Forschungsprojekt “SeeWandel“, das aus 13 Projekten besteht.
Gegenwärtig aber macht die Muschel schon der Bodensee Wasserversorgung einige Mehrarbeit, denn deren Anlagen müssen verstärkt vom Muschelbefall gereinigt werden. Bis zur Desinfektionsstufe hin sind die Tiere nachweisbar. Auf die Qualität des Trinkwassers haben sie allerdings keine Auswirkungen.
Die Informationen beruhen auf Artikeln aus dem Südkurier Online: Einwanderer vom Schwarzen Meer ... vom 20. Juni 2019 und dem Schwäbischen Tagblatt: Quagga-Muschel besetzt Bodensee vom 16. Juli 2019.
HF